Geschichte des Hofes

Die drei Hauptgebäude unseres Hofes (Wohnhaus, Mittelscheune, Scheune) wurden Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts in arg mühseliger Handarbeit aus Granitbruchstein errichtet.
Es ist anzunehmen, daß die etwa 1km entfernten, damals noch zum Grundstück dazugehörigen Steinbrüche als Quelle der Baumaterialien für unseren Hof (und viele weitere Gebäude von Herwigsdorf) dienten. Von dort wurden die teilweise bis zu einem Meter großen Granitbrocken wohl per Pferdefuhrwerk herangekarrt.

Das Wohnhaus und die Scheune wurden ca. 1823 errichtet, die Mittelscheune erst einige Jahrzehnte später. Dies ist sehr gut auf altem Kartenmaterial wie Meilen- und Messtischblättern sowie Äquidistantenkarten zu erkennen, wo die Mittelscheune 1884 noch nicht, 1893 dann schon, verzeichnet war. Ursprünglich gehörte zu dem Gut, so wie damals üblich, eine abseitig des Dorfes gelegene, mehrere Hektar große bewirtschaftete Fläche mit Waldbestand (hierbei sogar inklusive Steinbrüchen).
Zu DDR-Zeiten wurde das Grundstück noch um zwei Stallgebäude erweitert und von der LPG für die Landwirtschaft genutzt. Das Wohnhaus wurde über die Jahrzehnte von verschiedenen Familien bewohnt, u.a. einer Familie Rieger. Deshalb ist der Hof bei älteren Bewohnern von Herwigsdorf auch als der "Riegerhof" bekannt.
Nach "der Wende" übernahm die Familie Leuteritz das Gut und betrieb eine überregional bekannte Limousin-Rinderzucht mit Hofladen.

Im Zuge einer Versteigerung erwarb unser Verein 2010 das schöne Anwesen, wobei leider ein Großteil der damals noch zum Grundstück gehörenden Flächen schon ausgegliedert waren. Wir versuchen nun tatkräftig den mittlerweile zum Kulturdenkmal ernannten Bestand der Hauptgebäude, sowie die noch teilweise gegebene Artenvielfalt auf dem verbliebenen angrenzenden Grünland zu wahren.